Abwassermonitoring – Nachweis von Viren zur Früherkennung von regionalen Ausbrüchen und Entwicklungen

Eine Untersuchung des Abwassers kann Erkenntnisse darüber liefern, wie viele Menschen mit Corona infiziert sind. Auf diese Weise kann eine Grundrate der Infizierten bereits erfasst werden, bevor sie Symptome entwickeln und es werden auch solche erfasst, die nicht getestet wurden oder einen asymptomatischen Verlauf haben.

Auf diese Weise kann eine Grundrate der Infizierten bereits erfasst werden, bevor sie Symptome entwickeln und es werden auch solche erfasst, die nicht getestet wurden oder einen asymptomatischen Verlauf haben.

Sascha Pöppe, Stadtverbandsvorsitzender der Freien Demokraten Paderborn, sieht durch die Analyse des Abwassers einen gewichtigen Zeitvorteil gegenüber dem klassischen Weg. „Damit  das RKI Neuinfektionen erfassen kann,  müssen die Betroffenen zunächst Symptome entwickeln und zu ihrem Hausarzt gehen. Der macht dann einen Abstrich und schickt ihn ins Labor. Bis das Ergebnis vorliegt, vergehen noch einmal bis zu drei Tage. Dann wird das Ergebnis ans Gesundheitsamt gemeldet, dann ans Gesundheitsministerium des Landes, dann ans RKI. Vor allem dann, wenn die Labore überlastet und die Gesundheitsämter noch nicht voll digitalisiert sind, ist der Zeitvorteil einer Abwasseranalyse noch deutlicher“, so Pöppe.

Mit ihren Genomsequenzierungen können die Wasserforscher auch  andere Viren wie Influenza oder Corona-Mutationen im Abwasser nachweisen. Auf diese Weise können regionale Ausbrüche und Entwicklungen früher erkannt und Gegenmaßnahmen schneller eingeleitet werden.

Mit diesem Frühwarnsystem arbeiten bereits einige Städte in Deutschland. Experten sind überzeugt, dass sich dieses Monitoring-System flächendeckend installieren ließe.

Dazu braucht es natürlich Ressourcen, Geld und Personal. Angesichts der Kosten, die die Pandemie verursacht, wäre das aber gut investiertes Geld.


15. April 2021

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