Gespräch über die Innenstadt-Perspektiven zwischen Citymanager und FDP-Stadtvorstand: Die Innenstadt zum Erlebnisort ausbauen!

Es gibt viele Chancen, es gibt aber auch viel zu tun. So lautet das Fazit von Uwe Seibel, dem frisch gewählten Paderborner City-Manager, der jetzt dem Paderborner FDP-Vorstand seine Erfahrungen und Ziele vorstellte. Von beiden Seiten wurde betont, dass durch den wachsenden Internet-Handel und viele Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen in benachbarten Städten ein großer Handlungsdruck bestehe.

Seibel erläuterte in dem Gespräch, dass er momentan viele Gespräche mit Einzelhändlern und Hauseigentümern führe.  Er wolle damit die Kooperationsbereitschaft fördern. Denn manche Ausbauten und Umbauten ließen sich nur realisieren, wenn es eine Zusammenarbeit über Grund­stücks­grenzen gäbe. Das wäre nicht  nur an den Königsplätzen so. Bei diesen gäbe es bereits bemerkenswerte Veränderungen, aber zugleich noch eine Reihe offener Fragen, die unter anderem die künftige Nutzung der zentralen Busstation beträfen.

BusstationSehr große Unterstützung bei der FDP fand der City-Manager auch mit seiner Forderung, dass für möglicherweise wegfallende Parkplätze durch  Umgestaltung der Tiefgarage am Königsplatz oder durch eine Verlagerung der Bus-Zentralstation an die Westernmauer Ersatz geschaffen werden müsse. Denn nach wie vor lege eine große Gruppe von Innenstadt-Besuchern auf eine gute Erreichbarkeit der City mit dem eigenen PKW einen hohen Wert.

Die Parkplatzsituation würde sich noch verschärfen, wenn die Parkflächen an der Florianstraße infolge Bebauung wegfielen. Hier gäbe es dann die dringende Notwendigkeit, für die Innenstadt­besucher ein Parkhaus zu errichten und zusätzlich im Bereich des Bahnhofs ein weiteres für Langzeitparker.  Der FPD-Stadtverbandsvorsitzende Dr. Hadaschik sprach sich für eine zügige Konzepterstellung und Überplanung des Geländes an der Florianstraße aus. Dabei sollten hier, möglicherweise mit einer Mischnutzung im Erdbeschoss und den Obergeschossen, hochwertige Wohnungen entstehen.

Seibel  betonte, dass eine lebendige Innenstadt nur zu erhalten sei, wenn auch ausreichend viele Menschen in der Innenstadt wohnen. Der FDP-Ratsherr Sascha Pöppe verwies dabei auf die begrenzte Attraktivität der Innenstadt für jüngere Menschen, da es weiterhin an entsprechenden Lokalen und Diskotheken fehle. Ebenso sei es notwendig, mehr Universitätsgebäude in die Innenstadt zu bringen, damit die vielen Studenten Paderborn nicht nur aus der Perspektive der Universität an der Warburger Straße wahrnehmen würden.

Unterschiedliche Einschätzungen gab es zwischen dem City-Manager und der FDP hinsichtlich der Gebietsgrenzen und der Sortimensbeschränkungen im derzeit gültigen Einzelhandels- und Zentren­konzept. Dr. Jan Lackmann, stellvertretender FDP-Vorsitzender, betonte dazu, dass die FDP keinen unkontrollierten Wildwuchs großflächiger Einzelhandelsansiedlungen wolle. Andererseits sei das Beharren auf eng gezogenen Innenstadtflächen für bestimmte Sortimente schon heute kaum realitätsgerecht und verkenne zudem die stetige Veränderung städtischer Strukturen.


3. Februar 2017

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