FDP kritisiert Einzelhandelskonzept der Stadtverwaltung

Für die Paderborner FDP wirft der angekündigte Neubau eines Möbelhauses an der Stadionallee viele Fragen auf. Alexander Senn, FDP-Faktionsvorsitzender im Stadtrat erklärt dazu: „Die aktuelle Entscheidung der Krieger-Gruppe zum Neubau eines Möbelhauses auf dem ehemaligen Finke-Gelände bestätigt die überall erkennbare Tendenz eines beschleunigten Wandels der Handelsformen. Die Unternehmen müssen ihren Weg zwischen Ketten-Läden, Hochpreis-Sortimentern, Boutiquen, Billig-Anbietern und großen Gesamtversorgern finden. Nicht zuletzt der Internet-Handel und schneller wechselnde Kundenpräferenzen erzwingen eine ständige Anpassung. Demgegenüber wirkt das Festhalten an überkommenen Einzelhandels- und Innenstadt-Konzepten wie aus der Zeit gefallen. Dennoch klammern sich Verwaltung und CDU daran fest.“

„Dass die Krieger-Gruppe nicht mehr Platz als das bisherige Finke-Gebäude bebauen , aber den Logistik-Bereich verstärken will, spricht für Realitätssinn und wird mehr hochwertige Angebote und mehr Lieferverkehr bedeuten“, ist sich FDP-Ratsmitglied Sascha Pöppe sicher.  Die Freien Demokraten verweisen darauf, dass durch ein modernes Möbelhaus mit attraktivem Nebensortiment die Innenstadt mehr Konkurrenz bekomme und unabhängig davon auf den Zufahrtsstraßen zum ehemaligen Finke-Gelände das Transportaufkommen steigen werde.  Beides verstoße gegen die Glaubenssätze der Verwaltung. Weil man das nicht zugeben wolle, spreche die technische Dezernentin, Claudia Warnecke, von einer „positiven planungsrechtlichen Botschaft.“ Da aber dennoch nach ihren Aussagen ein neuer Bebauungsplan benötigt werde, sei diese Aussage sinnlos. Zumal offen bleibe, was nun mit den rund 20.000 qm verbleibender Fläche am Standort geschehen solle.  Hier solle Bürgermeister Dreier einmal über seinen Schatten springen und konkrete Konzepte für das Areal auf den Weg bringen, fordert FDP-Faktionschef Senn.  Zeit und Gelegenheit dafür sei durch die verschiedenen Gesprächskontakte mit der Krieger-Gruppe genug gewesen. Dass man in den Randbereichen großer Einzelhandelszentren erfolgreich kleinere Läden ansiedeln könne, zeige nicht zuletzt das Beispiel des Südringes. Dort habe auch die Buchhandlung Linnemann eine passende Möglichkeit zur Weiterführung ihres Geschäftes gefunden.

Generell mangele es an tragfähigen Zukunftskonzepten der Verwaltung zur Unterstützung von Handel und Verkehr, so FDP-Stadtverbandsvorsitzender Michael Hadaschik. Dort, wo die Stadtverwaltung, etwas zur Belebung der Innenstadt durch niedrige Mieten und Ansiedlung kleiner Läden und Gewerbe tun könnte, nämlich im Bereich der Stadtverwaltung zwischen Abdinghof und Marienplatz, baue sie stattdessen sich selbst prächtige Büros und Wandelhallen.

Dr. Hadaschik ergänzt: „Im Übrigen finden wir es bedauerlich, dass die Krieger-Gruppe ihr Möbelhandelskonzept auf dem Rücken der bisherigen Belegschaft ausgetragen hat. Hier hätten wir mehr Rücksichtnahme und partnerschaftliches Verhalten erwartet“.


14. März 2019

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